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31. Mai 2012 4 31 /05 /Mai /2012 10:40

In diesem Video nimmt der Astrophysiker Harald Lesch Stellung zur Esoterik.

 

http://www.youtube.com/watch?v=Yt9vXQDMMGk&feature=fvwrel

 

Ganz ehrlich gesagt, als ich den Film gesehen habe, war ich zutiefst erschüttert. Da regt sich ein sehr bekannter Professor über Esoterik auf, klagt an, dass da nur die Begriffe aus der Naturwissenschaft übernommen werden und völlig nebulös damit herumhantiert wird. Und - leider - kommt mit jedem Satz rüber, dass Harald Lesch sich nicht wirklich mit Esoterik befasst hat, dass er schlicht und ergreifend keine Ahnung hat, worum es überhaupt geht.

Das ist schade. Das nützt weder der Naturwissenschaft noch der Esoterik.

 

Viele Fragen tauchen auf, die eigentlich beantwortet werden wollen. Viele Widersrpüche springen sofort ins Auge. Aber leider fehlt eine ernsthafte Auseinandersetzung vollständig.

 

Warum ist es so schwer, dass Naturwissenschaft und Esoterik sich in vernünftigen Gesprächen begegnen?

Drei Gründe scheinen da eine herausragende Rolle zu spielen.

Zu einem geht es in der Esoterik um Grenzerfahrungen des menschlichen Bewußtseins und zum anderen sind es Erfahrungen, die sich des rationalen Zugriffs entziehen bzw. dem rationalen Denken widersprechen. Spirituelle Erfahrungen heben das rationale Weltbild aus den Angeln und zwar ziemlich gründlich. Das ist meine Erfahrung. Aus ist es mit der Sicherheit einer scheinbar berechen- und damit voraussehbaren Welt. Hat man sich aber erst einmal auf spirituelle Erfahrungen eingelassen, dann wird die Welt farbiger, spannender und ist letzten Endes sehr viel einfacher zu verstehen.

 

Der dritte wichtige Punkt ist die Angst.

Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem Arzt, der ganz erstaunt fragte, ob ich es denn aushalten würde, dass sich mein Weltbild ständig so sehr verändere. Er strebe, je älter er werde, nach einem Weltbild, das stabil und eindeutig sei. Alles andere könne er nicht aushalten.

Mir persönlich geht es da ganz anders. Es hat gedauert, bis ich mein festgefrorenes Denken auftauen konnte, aber jetzt, da ich mehr zulassen kann, wird das Leben und werden die Erkenntnisse farbiger und reicher und interessanterweise die Erklärungsversuche einfacher.

  

Die Angst, dass das eigene Weltbild, mühsam erarbeitet, sich plötzlich vollständig auf den Kopf stellt, ist wohl einer der wichtigsten Antriebsfaktoren zu einem Rundumschlag gegen alles, was sich Esoterik nennt.

Was tun, wenn ich zum ersten Mal mit verstorbenen Seelen zu tun habe, die den Weg ins Licht nicht gefunden haben? - Gibt es denn so was überhaupt?

Was tun, wenn ich zum ersten Mal ein Gefühl für das Jenseits bekomme? - Der Gedanke ans Jenseits ist dem aufgeklärten Menschen ziemlich suspekt. 

Was tun, wenn mir in der Erfahrung Welten begegnen, die so ganz anders sind als die unsere? - Das geht schon gar nicht. Mehrere Welten und Universen? Und welche Welten, welche Universen? Dazu gibt es inzwischen Erklärungsansätze in den Naturwissenschaften.

Was tun, wenn in einer Welt die Schwerkraft nicht da ist, wenn es keinen Boden gibt oder wenn Wesenheiten existieren, die sich zwischen Pflanzen und Tieren anfühlen, aber doch irgendwie ganz anders sind? - Jetzt wird es scheinbar immer abstruser, aber auch nur deshalb, weil wir diese Vorstellungen nicht zulassen.

 

Es gibt in den westlichen Naturwissenschaften sehr wohl Ansätze, die mit solchen Erfahrung kompatibel sein könnten. Und genau da müssten sich die wissenschaftlichen Theoretiker und die esoterischen Praktiker zusammensetzen und vorurteilsfrei und ernsthaft ins Gespräch kommen.

Der Dalai Lama sucht solche Gespräche und Tarab Tulku hat in München 2002 eine Konferenz mit westlichen Wissenschaftlern einberufen, um sich auszutauschen. Für mich was das damals eine sehr einprägsame Erfahrung. Man kann darüber lesen in dem Buch  „Einheit in der Vielfalt“, das Tarab Tulku zusammen mit Lene Handberg herausgegeben hat.  Es ist auf der Seite des Tarab Instituts zu bestellen:
http://www.tarab-institut.de/

 

 So viel für heute.

Eine interessante Frage, auf die mich Harald Lesch gebracht hat, ist die Frage nach den Begriffen der  Naturwissenschaften und der Esoterik. Doch davon ein andermal. Nur soviel: Lesch behauptet, die Esoterik bediene sich der naturwissenschaftlichen Begriffe, um sie völlig nebulös zu verwenden. Historisch gesehen müßte man sich fragen, ob sich nicht die Naturwissenschaft der alten Begriffe bedient, sie aber so aus ihrem Kontext herausgelöst hat, dass sie inzwischen eine völlig andere Bedeutung bekommen haben.

Mehr darüber ein andermal.

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