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27. April 2011 3 27 /04 /April /2011 14:45

Immer wieder tauchen in den Suchanfragen die Themen "Verwünschen" und "Verfluchen" auf. Seltsam, denn eigentlich leben wir in einer hochtechnologisierten Welt und eigentlich sollten wir über sinnvollere Strategien der Konfliktlösung verfügen, als jemandem einen Fluch oder eine Verwünschung hinterher zu hetzen. Aber das Fluchen und Verwünschen scheint sich nach wie vor großen Interesses und leider auch großer Beliebtheit zu erfreuen.

Na ja, da schlägt das Irrationale, das wir aus unserem Bewußtein verbannen, klamm heimlich und unentdeckt  ganz schön zu.

 

Grundsätzlich versteht man unter einem Fluch "eine Redeformel, durch welche man Unheil auf einen anderen oder auf dessen Habe oder auf sich selbst herabwünscht." (Handbuch des deutschen Aberglaubens, S. 1636) Manchmal wird der Fluch durch ein Ritual verstärkt. 

In der Regel verflucht oder verwünscht man in Situationen, in denen man emotional sehr erregt ist. Das läßt die Willenskraft enorm wachsen. Es ist so ein Gefühl, als ob einem gigantische Kräfte zuwachsen würden und man die Wirklichkeit mit dem eigenen Willen beeinflussen könne. Redensarten wie z.B. „Er flucht, dass die Balken krachen“ verdeutlichen dies.

 

Ich will also einem Mitmenschen ganz bewußt Schaden zufügen und in bestimmten Fällen auch mir selber.

(Eine Selbstverfluchung setzt man z.B. ein, um eine Aussage zu beteuern. Ist sie falsch, so komme der Schaden auf mich. Das ist die Logik, die dahinter steht.)

Der Schaden, den man anderen an den Hals wünscht, läßt sich auch noch etwas genauer fassen. In der Regel geht es nämlich um Gesundheit, Reichtum und die Nachkommen.

 

Monica Meier und ich, wir haben in unserer Arbeit immer wieder mit den Folgen von Flüchen zu tun, die in irgend einem Leben mal ausgestoßen wurden und - leider - bis heute ihre Wirkung nicht verloren haben. Aber auch heute gibt es mehr Menschen als wir glauben, die ihre Mitmenschen hemmungslos mit Flüchen und Verwünschungen "beglücken". Und da kann es in der Tat zu dramatischen Situationen kommen, in denen manch einer ums pure Überleben kämpft. 

 

Tja, schön ist so etwas nicht und mit Mitgefühl und Selbst- und Nächstenliebe hat es auch nicht wirklich was zu tun.    

Durch einen Fluch verstrickt man sich und Andere. Diese Verstrickung zieht weitere Verstrickungen nach sich und zwar möglicherweise über viele Inkarnationen hinweg.

 

Nun ist es so, dass ein Fluch oder eine Verwünschung auf mich zurück fallen können. Eine Hexenregel besagt, dass alles, was ich tue, dreifach auf mich zurückkommt. Da werde ich mir schon sehr genau überlegen, ob ein Fluch oder eine Verwünschung sinnvoll sind oder nicht. (Es sei denn, man findet an den karmischen Verstrickungen so viel Spaß, dass man alles dran setzt, um sich noch tiefer zu verstricken... .  Vorsicht Ironie!)

Und: Nicht jeder, der einen Fluch oder eine Verwünschung auflöst, ist so umsichtig, dass er um Schadensbegrenzung für denjenigen bittet, der einmal einen Fluch ausgestoßen hat. Und dann kann es so richtig unangenehm werden. 

 

Habe ich selber jemanden verflucht - egal in welchem Leben -, so löse ich den Fluch auf, in dem ich den Verfluchten und mich selber segne. Dazu kommt die Vergebungsarbeit: Ich bitte dich um Vergebung, dass ich dich so und nicht anders geschaffen habe. Auch mich selber bitte ich um Vergebung, die Situation so und nicht anders geschaffen zu haben.

 

Wenn ich selber verflucht worden bin, segne ich mich selber und alle Beteiligten. Wieder ist Vergebungsarbeit angesagt gegenüber allen Beteiligten und gegenüber mir selber.

Achtung: Vergebungsarbeit ist Schwerarbeit und setzt eine absolute Ehrlichgkeit gegenüber sich und anderen voraus!

Hat mich jemand verflucht, so ist es sinnvoll, den Verflucher dazu zu bewegen, den Fluch zurückzunehmen. Das ist für beide Seiten sinnvoll, denn dann ist die Verstrickung auf beiden Seiten gelöst. Manchmal sind Menschen aber so in ihren Verletzungen und ihrer Wut, ihrem Hass und Zorn verfangen, dass sie es nicht schaffen, einen einmal ausgesprochenen Fluch zurückzunehmen. So etwas ist sehr traurig, weil sich derjenige selber mehr schadet, als es ihm lieb sein kann. Wir - Monica und ich - haben uns dazu entschlossen, in solchen Fällen den Fluch in ein Päckchen zu schnüren und dem Verflucher vor die Seele hinzustellen. Er kann dieses Pächkchen, wann immer er will, aufschnüren und den Fluch auflösen. Auch bitten wir die geistige Welt um Hilfe für den Betreffenden, damit er mit dem Inhalt des Päckchens umgehen kann und der Schaden nicht auf ihn zurückfällt. 

 

Noch etwas möchte ich kurz ansprechen.

Verfluchen und Verwünschen sind Strategien, die nicht wirklich von menschlicher Kompetenz zeugen. Zeitgemäß sind sie auch nicht. Jeden Konflikt kann man irgendwie mit dem nötigen guten Willen lösen. Man kann sich besprechen, man kann einen objektiven Dritten im Streitfall dazu bitten ... es gibt viele, sehr viele gute und kompetente Möglichkeiten zur Konfliktlösung. Und: Man kann bei sich selber schauen, warum man so erbost ist. Das Suchen nach dem Schuldigen im Außen führt nicht wirklich zur Lösung eines Konfliktes. Auch wenn ich das noch so gerne hätte.

Was hat es mit mir selber zu tun, dass mir ein bestimmtes Schicksal widerfährt, dass ich in genau diese Situation gerate?

Gibt es etwas, das ans Licht kommen und aufgelöst werden möchte?

Es gibt auch Extremsituationen wie z.B. Folter, in denen es zu Verfluchungen und Verwünschungen kommen kann. Da ist es die Ausweglosigkeit, die Unfähigkeit, was zu machen zu können, das absolute Ausgeliefertsein, was einen dazu verleitet, seine Peiniger zu verfluchen. Ich kann das sehr gut verstehen und weiß nicht, wie ich in so einer Situation reagieren würde. Es wäre menschlich, hier zu verfluchen und zu verwünschen, gut im Sinne von heilsam ist es sicherlich nicht.

 

 

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